Liestaler ER-Parteien sagen „leider Nein“ zur Stadthalle

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Die Liestaler Einwohnerratsparteien Grüne, FDP, SP, GLP, EVP und die Mitte sagen in einer gemeinsamen Kampagne „leider Nein“ zur Initiative für die Prüfung und den Bau einer Stadthalle in Liestal. Zwar schätzen die Parteien das wertvolle Engagement der Vereine für das gesellschaftliche und kulturelle Leben in Liestal, welches die Stadt im Rahmen ihrer Möglichkeiten dringend weiter unterstützen muss. Allerdings hat die Prüfung des Hallen-Projekts durch den Stadtrat und die verantwortliche Einwohnerratskommission ergeben, dass nur ein sehr kleiner Teil der Vereine von einer solchen Halle tatsächlich profitieren könnte, diese gleichzeitig aber die finanziell bereits angeschlagene Stadt Liestal in massive Probleme stürzen würde.  

Vereine fördern, aber sinnvoll

Die Vereine in Liestal müssen bei der Lösung ihrer Probleme unterstützt werden. Das in der Initiative geforderte Projekt ist dafür aber völlig ungeeignet. Viele von den verschiedenen Vereinen geäusserten Hoffnungen an eine Stadthalle widersprechen sich gegenseitig: So wünschen sich die einen eine Dreifachturnhalle mit Basketballkörben und Handballgoals, andere einen Parkettboden mit grossen Spiegeln fürs Tanzen und wieder andere einen Saal mit grosser Bühne, professioneller Beleuchtungs- und Tontechnik, sowie einer tollen Akustik. Es könnten am Ende also nur wenige von ihnen wirklich profitieren, die umfangreichen Investition müssten aber alle bezahlen.

In zwei Jahren hat sich viel geändert, Lösungen sind in Sicht

Seit der Lancierung der Initiative vor zwei Jahren hat sich in Liestal einiges geändert, für die Probleme vieler Vereine sind inzwischen bereits Lösungen in Sicht. So entsteht mit dem Anbau ans Gstadeck-Schulhaus ein für öffentliche Anlässe nutzbarer Raum für 200 Personen, der Engelsaal soll endlich wiederbelebt werden, im Oristal hinten entsteht eine neue Turnhalle, die am Abend genutzt werden kann und die EBL baut auf ihrem Areal eine Event-Location mit Auditorium, in der 300 Personen Platz finden und dank absoluter Schalldichte bis tief in die Nacht an Veranstaltungen wie Konzerten teilnehmen können.

Keine Sponsoren in Sicht, die Stadt müsste die Investition alleine stemmen

Die zuständige Einwohnerratskommission (BPK) hat in Bezug auf Sponsoring-Möglichkeiten ausführliche Abklärungen gemacht und ausschliesslich Absagen erhalten. Auch eine Anfrage an die Initianten nach Vorschlägen für weitere mögliche Sponsoren, welche von der Kommission unverbindlich angefragt werden könnten, blieb ergebnislos. Die Stadt müsste das Projekt also alleine stemmen.

Kosten sind für leere Gemeindekassen nicht finanzierbar

Die umfangreiche Machbarkeitsstudie für eine Stadthalle, welche vom Stadtrat durchgeführt wurde, hat ergeben, dass die Stadthalle im Bau 13-20 Millionen Franken kosten würde. Zusätzlich wären jährlich weitere 1,3-1,7 Millionen Franken für den Unterhalt erforderlich. In Zeiten in denen die Stadt aufgrund ihres strukturellen Defizits Schulhaussanierungen hinausschieben muss und im Einwohnerrat diskutiert wird, wie lange wir uns unser Schwimmbad noch leisten können, wäre ein solches Projekt unverantwortlich. Dieses würde alle aktuellen Investitionspläne völlig über den Haufen werfen und wäre wohl nur mit einer Steuererhöhung finanzierbar.

Die Vereine sind und bleiben wichtig für Liestal

Die Einwohnerratsparteien Grüne, FDP, SP, GLP, EVP und die Mitte bedanken sich bei den Liestaler Vereinen herzlich für ihre wertvolle Arbeit und wollen sich auch künftig im Ortsparlament dafür einsetzen, dass deren Anliegen in der lokalen Politik Gehör finden und einbezogen werden. Zu diesem Projekt müssen wir aber leider Nein sagen.